Professionalität und Tanzfreude
Vom 23. bis zum 27. März waren Austauschstudenten der Calabash ACADEMY aus dem französischen Annecy zu Gast bei der DansArt ACADEMY. Gemeinsam mit den Bielefelder Studenten nahmen Sie an verschiedenen Workshops teil und erarbeiteten unter der Anleitung der Choreografen Wayne Barbaste, Geraldine Armstrong, Dheeraj Asarfi und Tchekpo Dan Agbetou ganz unterschiedliche Stücke.
Die Calabash Academy wurde 1986 gegründet, seit 2011 hat sie ihren Sitz in Annecy. Direktor Wayne Barbaste und Tchekpo Dan Agbetou kennen sich seit vielen Jahren, Barbaste und seine Kollegin Geraldine Armstrong sind beliebte Dozenten beim Bielefelder Tanzfestival. Bereits im Dezember 2014 waren Studenten der DansArt ACADEMY zur gemeinsamen Arbeit in Annecy – jetzt gab es einen erneuten künstlerischen Austausch in Bielefeld. Begegnungen, die, so Wayne Barbaste, interessante Unterschiede in Kultur und Konzepten zum Ausdruck brachten.
Die Tanzstudentinnen von DansArt überzeugten mit „Avatar, I“, einer Choreografie von Dheeraj Asarfi. Mit afrikanischen und orientalischen Tanzelementen und teils roboterhaften Bewegungen stellten sie ausdrucksstark das Erleben von Avataren in der irdischen Welt dar. In „Run Man Run“ von Geraldine Armstrong präsentierten Tänzerinnen aus Frankreich eine humorvoll ironische Darstellung der hektischen Businesswelt. Ein Highlight des Abends war zweifellos die Choreografie „Boléro“ von Julie Decoin. Zu der immer wieder faszinierenden Musik von Maurice Ravel brachte Calabash ein sinnliches und zunehmend ekstatisches Stück auf die Bühne. Mit erotischen Hüftbewegungen, Hüpfen, Zucken und ägyptischen Tanzeinlagen präsentierten die Tänzer in schwarzer Unterwäsche eine ganz eigene und mitreißende Interpretation des „Boléro“.
Dass der künstlerische Austausch fruchtbar war, bewiesen die beiden Akademien bei ihrer gemeinsamen Präsentation. Die Ergebnisse einer knappen Woche Zusammenarbeit waren sehenswert. In verschiedenen ausdrucksstarken Choreografien gingen die Tänzerinnen (und ein Tänzer) so sensibel und harmonisch aufeinander ein, als arbeiteten sie schon immer gemeinsam. Was die Zuschauer neben der erstaunlichen Professionalität der jungen Studenten sicherlich zusätzlich begeisterte, war die allen eigene ausgesprochen Freude am Tanz.